Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf investiert in die Zukunft des Handwerks

Minister Karl-Josef Laumann überreicht Zuwendungsbescheide für Rheine und Beckum

Nach mehr als fünf Jahren Planung, Gesprächen und Abstimmungen mit Ministerien und Behörden, Beratung und Beschlussfassung durch die Innungsdelegierten in der Mitgliederversammlung sowie Antragsunterlagen für eine öffentliche Förderung, die mehr als 100 Aktenordner füllen, kann die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf in diesem Jahr die Modernisierung ihrer Berufsbildungsstätten in Beckum und Rheine starten.

Den symbolischen Startschuss gab NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann als er im Beisein der Landtagsabgeordneten aus den Kreisen Steinfurt und Warendorf, Andrea Stullich und Henning Rehbaum, sowie des Steinfurter Landrats Dr. Klaus Effing Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann und Geschäftsführer Reinhard Kipp von der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf die Zuwendungsbescheide über die Landesförderung für beide Modernisierungsstandorte überreichte.

Finanziert werden die beiden Modernisierungsprojekte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Federführung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB). Das NRW-Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales beteiligt sich mit Fördermitteln aus dem Euro-päischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit einem Volumen von insgesamt 26 Millionen Euro investiert die Kreishandwerkerschaft in die Zukunft des handwerklichen Berufsnachwuchses in den Landkreisen und stärkt damit die Duale Ausbildung, denn trotz öffentlicher Förderung wird die Kreishandwerkerschaft immerhin rund 10 Millionen Euro aus eigenen Mitteln dafür aufwenden.

Modernisiert beziehungsweise neu gebaut werden die Lehrwerkstätten an beiden Standorten, in denen die Auszubildenden im Handwerk in Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung in sogenannten Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen (ÜLU) geschult werden. Die Förderung der ÜLU-Werkstätten der Kreishandwerkerschaft Stein-furt-Warendorf ist ein Baustein in dem langfristig angelegten Plan von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, um die überbetriebliche Ausbildung gemeinsam mit dem Handwerk zu modernisieren. Dazu wurden die zur Verfügung stehenden Fördermittel deutlich erhöht. „Wir brauchen in den überbetrieblichen Bildungszentren moderne Strukturen und Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik. Wenn wir sagen, dass die duale Ausbildung genauso wichtig wie die universitäre ist, dann wird das jeder unterschreiben. Das muss aber auch in den Investitionen für zukunftsfeste Infrastruktur deutlich werden“, so Laumann, der klarstellt: „Die überbetrieblichen Bildungsstätten gehören genauso zur Bildungsstruktur unseres Landes wie die Berufsschulen, Lehrwerkstätten, Universitäten oder Fachhochschulen. Da gibt es kein oben oder unten, sondern nur ein gleichberechtigtes Nebeneinander.“

Dem stimmt Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann gerne zu und nennt die Gründe, warum die Kreishandwerkerschaft diese große Investition tätigen will. „Schon jetzt herrscht Nachwuchsmangel im Handwerk. Um eine handwerkliche Berufsausbildung für junge Menschen interessanter zu gestalten und die Attraktivität der betrieblichen Ausbildung gerade auch im Wettbewerb zu schulischen und akademischen Bildungsangeboten zu erhöhen, bedarf es passender Rahmenbedingungen in unserer Region.“ Auch im Namen von KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner dankte er deshalb den beteiligten Ministerien und Behörden auf Bundes- und Landesebene sowie den Landräten und Bürgermeistern für die durch die finanzielle und ideelle Unterstützung geschaffenen Rahmenbedingungen. „Ohne den Rückhalt der Landkreise und der Städte Rheine und Beckum wäre die Realisierung des Modernisierungsvorhabens kaum möglich“, so der Kreishandwerksmeister, der darin auch eine große Wertschätzung für die Berufsbildungsarbeit des heimischen Handwerks sieht.

Baubeginn soll im Sommer sein. „Die Planungen und Vorbereitungen sind gut vorbereitet, so dass in Kürze die Ausschreibungen erfolgen“, so die Information der Geschäftsführung. Beide Bauprojekte sind so geplant, dass der Lehrgangsbetrieb in den BildungsCentern ohne Unter-brechung stattfinden kann.

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Mit der Übergabe des Zuwendungsbescheides gab Minister Karl-Josef Laumann den Startschuss für die Modernisierungsvorhaben der Kreishandwerkerschaft. V.l.n.r.: Landrat Dr. Klaus Effing, Andrea Stullich MdL, Minster Karl-Josef Laumann, Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann, Henning Rehbaum MdL, KH-Geschäftsführer Reinhard Kipp